Bis zum Jahr 2024 will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen neuen Pandemievertrag ratifizieren und die internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) ändern. Zukünftig soll noch stärker und global permanent nach neuen Erregern Ausschau gehalten werden, um “Gesundheitliche Notlagen internationaler Tragweite” (PHEIC) frühzeitig zu erkennen. Das Corona-Geschehen hat gezeigt, wie viel Einfluss die WHO mittels ihrer Empfehlungen und Datenerhebungen auf nationale Entscheidung im Bereich Pandemiepolitik nehmen kann. Die Änderungen sehen eine Machterweiterung für den Generaldirektor der WHO vor und bedienen sich teilweise einer ungenauen Sprache, so dass es an scharfen Definitionen für „Pandemie“ und “Notlage” mangelt.

Eine Ausweitung des Kampfes gegen Desinformation, die dem aktuellen Narrativ widersprechen, ist ebenfalls vorgesehen. Außerdem beinhalten mögliche Notfälle nun auch klimabedingte Ereignisse. Unter dem Namen „One Health“ werden Klima und Pandemievorsorge verknüpft.

„Ökologische Krisen werden als treibende Kraft für Pandemien gesehen. Mit dem Pandemievertrag soll daher ein koordiniertes, interoperables Überwachungsystem für One-Health geschaffen werden.“

Deutschland ist aktuell der größte Geldgeber der WHO und der Bundestag hat im Mai 2023 mehrheitlich für eine Stärkung der WHO gestimmt. Außerdem entwickelt sich Deutschland zu einer Art Vorzeigestaat, was Pandemievorsorge und globale oder planerische Gesundheit angeht.

Obwohl sich Beweise renommierter Wissenschaftler mehren, welche den Ursprung von Corona in einem Laborunfall sehen, wird die WHO auch im kommenden Pandemievertrag die Gain-of-Function Forschung nicht verbieten.

Was genau der neue Pandemievertrag beinhaltet, wie rechtlich bindend die Empfehlungen der WHO sein werden und inwiefern diese Entwicklungen der Gesundheit der Menschen dienen, bespreche ich mit der Sozialwissenschaftlerin und Lehrerin Elke Schenk. Seit fast zwei Jahrzehnten ist sie ehrenamtlich in globalisierungskritischen Initiativen engagiert und hat im Mai 2023 einen fundierten Artikel zum neuen Pandemievertrag verfasst. Sie sieht eine Gefahr darin, dass die WHO mittels eigener Datenerhebung willkürlich Notfälle ausrufen kann und stellt in Frage, inwiefern Digitalisierung, Pandemic Preparedness und neuartige Impfungen die Gesundheit der Menschenm, besonders im globalen Süden, verbessern können. Sie kritisiert die Haltung den Körper als Ware zu sehen und ist der Meinung, dass Menschen und Nationalstaaten immer weniger Einflussmöglichkeiten haben, wenn es um das Thema Gesundheit geht.

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