Anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes sprach ich mit dem Historiker und Publizisten René Schlott über die Freiheit als zentrales Element der Grundrechte, über die Pandemiepolitik sowie über ein neues, dem Grundgesetz widersprechendes Rollenverständnis zwischen Staat und Bürger.

„Die Bürger haben von sich aus als Menschen diese Freiheiten. Es gibt keine Staat, der sie zuteilen oder entziehen kann.“

Spätestens seit Corona entfernt sich die Politik von dem Gedanken, dass der Bürger ein vernunftbegabter und aufgeklärter Mensch ist, der in der Lage ist, rationale Wahlentscheidungen zu treffen. Stattdessen wird der Bürger nun mehr und mehr zu einem schutzbedürftigen, unvernünftigen Wesen erklärt, welchem gesagt werden muss, was er oder sie zu tun und zu lassen hat. Diese Umkehr bleibt, auch aufgrund fehlender Aufklärung der Corona-Jahre, weiterhin bestehen und setzt sich fort.

Das Grundgesetz geht von dem Ideal des offenen, freien Meinungsaustausches aus.

Angesichts anhaltender Verengungen des Debattenraums sowie ständig wechselnder Sprachregelungen, die Menschen mitunter davon abhalten, offen und ehrlich ihre Meinung kundzutun, spreche ich mit René Schlott über aktuelle Gefahren für die offene Gesellschaft und über Möglichkeiten, wie jeder einzelne jeden Tag in seinem Wirkungsbereich für eine offene Gesellschaft aktiv werden kann. Denn der effektivste Weg, die im Grundgesetz verankerte Freiheit zu bewahren, liegt laut Schlott darin, tagtäglich von den Freiheitsrechten Gebrauch zu machen.

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