Die gemeinnützige Organisation Collateral Global hat am 19. März 2022 einen Bericht mit dem Titel “Zum Verständnis der Definitionen und der Meldung von Todesfällen, die COVID-19 im Vereinigten Königreich zugeschrieben werden” veröffentlicht. Darin werten 3 Wissenschaftler 800 Anfragen von 90 Personen nach dem Informationsfreiheitsgesetz aus, um herauszufinden, wie das Vereinigte Königreich einen “Corona-Toten” definiert.

Einführend heißt es: “Der Tod ist ein weit verbreitetes Ergebnis zur Bewertung der Schwere von Pandemien. Die Genauigkeit bei der Zuordnung der Todesursache ist von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des Erregers zu definieren, seine Entwicklung zu überwachen und seine Bedrohung mit der anderer Erreger zu vergleichen. Während der gesamten COVID-19-Pandemie wurden in großem Umfang aggregierte Todesdaten gemeldet, wobei der Genauigkeit der Zuordnung der Todesursache wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.”

Die Ergebnisse des Berichts werden wie folgt zusammengefasst:

  • Die Definition der Todesursache oder der mitursächlichen Todesursache war in den verschiedenen nationalen Einrichtungen und in den verschiedenen Einrichtungen desselben Landes nicht einheitlich.
  • Wir fanden 14 verschiedene Möglichkeiten, die von den Befragten genannten Todesursachen zuzuordnen.
  • In Pflegeheimen in England wurde bei 1.304 von 17.264 COVID-19 (7,6 %, Spanne 0 % bis 63 %) COVID 19 genannt, ohne dass auf der Sterbeurkunde ein Mitverursacher oder andere Faktoren angegeben waren, so dass eine Kausalkette nicht festgestellt werden konnte.
  • Einige Antworten deuten darauf hin, dass SARS-CoV-2-negative Personen als “COVID-19-Todesfälle” eingestuft wurden.
  • Nach Angaben der Care Quality Commission können sowohl Pflegeheimbetreiber als auch Ärzte eine Todesursache festlegen.
  • Post-mortem-Untersuchungen waren unüblich; das ONS hat ihre Ergebnisse nicht in die Zusammenfassung der Todesfälle nach Ursachen während des Pandemiezeitraums aufgenommen.
  • Die Bedeutung der Begriffe “Test” oder “Abstrich” wurde von keinem der Befragten geklärt.

Die bereits erwähnten Unstimmigkeiten erschweren es, die Rolle der einzelnen zum Tod führenden Faktoren zu ermitteln und die Bedeutung der Infektion zu quantifizieren.

Die Wissenschaftler enden ihren Bericht mit der folgenden Empfehlung:

“Der allgemeine Mangel an Konsistenz hat die Öffentlichkeit verwirrt und wahrscheinlich zu falschen Schlussfolgerungen geführt. Wir sind nicht in der Lage, die Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf die Todesfälle von denen der menschlichen Eingriffe zu trennen. Es bedarf eines kohärenten Prozesses auf der Grundlage einheitlicher Definitionen in den dezentralen Ländern. Außerdem sollte eine Teilmenge der Todesfälle anhand von Autopsien mit vollständiger medizinischer Dokumentation überprüft werden, um die Genauigkeit der Ursachenforschung bei Pandemien zu verbessern.”

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