Am 18. Mai erscheint das neue Buch “Angstgesellschaft” von Psychiater und Psychotherapeut, Dr. Hans-Joachim Maaz. Es ist nach “Corona-Angst” bereits sein zweites Buch, welches sich mit der Corona-Thematik beschäftigt und ist laut Maaz “praktisch der Abschluss meiner psychosozialen Analysen.” Herr Maaz hat über die letzten Jahrzehnte mithilfe seiner Buchveröffentlichungen dazu beigetragen, den Zustand der “inneren Demokratie” Deutschlands zu beschreiben. Seine Werke zeugen von tiefer Selbsterkenntnis und wortgewandter Analysfähigkeit. Im Vorwort seines neuen Buches heißt es:

Das Ende demokratischer Verhältnisse ist mit der unbegründeten Feststellung einer „epidemischen Lage von na­tionaler Tragweite“ vollzogen. Diese Entwicklung ist für mich der Beweis dafür, dass sich in Deutschland nach 1945 keine wirkliche Demokratie entfalten konnte, sondern nur ein von außen verordnetes Demokratie­Spiel installiert worden ist.”

Exklusiv veröffentliche ich hier einen Auszug aus dem Kapitel Corona-Normopathie:

“Gemessen an einem medizinisch-psychotherapeutisch gesunden Menschenverstand wird praktisch das Gegenteil von Entängstigung permanent betrieben. Das passt schlecht zu ernsthaftem Gesundheitsschutz. Wenn so gezielt Panik verbreitet wird, muss ich stattdessen annehmen, dass der vorgegebene Gesundheitsschutz benutzt wird, um politische und ökonomische Ziele zu erreichen. Es gibt kein wirkungsvolleres Machtmittel als Angst. Vor allem in der Trias: realer Angstanlass, gepaart mit massenpsychologischer Manipulation durch Bilder, Behauptungen, Geschichten, Wiederholungen, Anordnungen und Kontrollen, und dazu noch die ganz persönlichen Entwurzelungen aus sozialer Sicherung durch Verlust an Kompensationsmöglichkeiten und Kontakten wie im bisherigen Leben. Die Formel „soziale Distanz ist tödlich“ ist mindestens so berechtigt wie die Anti-Raucherwerbung: „Rauchen ist tödlich“.

Diktaturen und totalitäre politische Systeme sind nur im Zusammenspiel von egoistischen bis krankhaften Machtinteressen und Anpassungsbereitschaft möglich: oben die Führer, deren Hunger nach Einfluss aus der Kompensation von Frühtraumatisierungen und erlebter Ohnmacht und Kränkung resultiert, unten die Massen an selbstentfremdeten Menschen mit strukturellen Defiziten, die Kompensation im Mitmachen suchen. Eine Mehrheit reifer Menschen würde nie eine Diktatur erdulden. Gestörte Mächtige brauchen nicht nur abhängige und selbstunsichere Mitläufer, sondern sorgen natürlich immer auch dafür, dass ihre Macht durch Polizei- und Militärgewalt durchgesetzt und „geschützt“ wird, was nur mit entsprechend selbstentfremdetem Vollzugspersonal möglich ist. Ein reifer Mensch als Polizist, Soldat, Offizier, Beamter würde niemals totalitäre Verhältnisse unterstützen und praktisch durchsetzen. Insofern ist für den Machterhalt jeder Normopathie die Herrschaft über die Kinderstube grundlegende Bedingung, um immer genügend abhängige, unsichere, bedrohte Menschen zu reproduzieren.

Von Anfang an waren die Anti-Corona-Maßnahmen so widersprüchlich, unlogisch, absurd, falsch, grotesk, verwirrend und nie wissenschaftlich ausreichend belegt, dass ich von einer kollektiven psychopathologischen Entwicklung ausgehen muss – einer Corona-Normopathie. Ist es ein Versagen der politisch-medialen Eliten mit massenpsychologischer Wirkung oder eine Plandemie unter Missbrauch einer Virusinfektion?

Ich bin bemüht, beide Möglichkeiten zu begründen. Bevor ich das tue, zähle ich nur einige von den unzähligen irrwitzigen Maßnahmen auf, die deutlich machen, dass das Ziel nicht Gesundheitsschutz sein kann, sondern Herrschaft durch Angst.

Ich kenne die Symptomatik kollektiver Angst aus DDR-Zeiten und erinnere mich gut, wie Eltern, Kitas, Schulen, Betriebe und Institutionen die Einschüchterung vor allem durch ideologische Abrichtung vollzogen haben. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen damals und heute: Eine Ideologie erreicht selten eine wirkliche psychosoziale Überzeugung und Tiefe – die meisten konnten plappern, was gefordert war, ohne davon wirklich überzeugt zu sein. Heute sind die meisten durch die angeblich permanente Gefahr einer lebensbedrohlichen Infektion so in der seelischen Tiefe erschüttert, dass sie den gesunden Menschenverstand verlieren, der sie in der DDR-Diktatur noch relativ geschützt und ein Doppelleben (privat und öffentlich) ermöglicht hatte.

Dass heute ausgesprochen fragwürdige Informationen und absurde Maßnahmen bis hin zu autoritären Verboten und staatlicher Willkür von der Mehrheit einer angeblich demokratisch gebildeten Bevölkerung geduldet werden, ja oft sogar eine begeisterte Zustimmung erfahren, kann ich mir nur durch eine angsthypnotische Bewusstseinsverengung erklären. Hier einige Beispiele des Verwunderlichen:

• Es gibt keine sicheren Studien über den Nutzen von Masken.

• Es gibt keine Studien über zu erwartende Gesundheits-Schäden durch Masken.

• Bei den täglichen, oft dramatisierenden Meldungen von Neuinfektionen bleibt unklar, ob das überhaupt Erkrankungen sind und wie leicht oder schwer eine eventuelle Erkrankung ist.

• Es wird nicht klar erkenntlich, was der Inzidenzwert konkret bedeutet, wie das Verhältnis der Zahl der Getesteten zu der Zahl der Neuinfizierten ist.

• „An und mit“ Corona verstorben ist eine unklare bis betrügerische Aussage.

• Weshalb werden keine Obduktionen gefordert (bei den bekannt gewordenen von Prof. Püschel war nicht Corona die Todesursache1). Wieso sollen Obduktionen sogar nach Empfehlung des RKI vom 24.03.2020 vermieden werden?

• Wieso wird kein wissenschaftlicher Disput zu Corona und den Maßnahmen zugelassen?

• Weshalb werden Kritiker ausgegrenzt und diffamiert?

• Wieso sind Kritiker nicht nur Kritiker, sondern Schwurbler, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, Reichsbürger, Antisemiten, Aluhutträger, Covidioten, Coronaleugner (allein die Aufzählung unsinniger Beschimpfungen verrät die Angst und den Hass)?

• Wieso werden Protestbewegungen verleugnet oder mit Angaben verfälscht (da schrumpfen schon mal ein paar Hunderttausend auf nur 20.000 Teilnehmer). Warum ist das notwendig?

• Wieso tragen Menschen eine doppelte Maske oder eine Maske beim Joggen, Radfahren und im Auto und keiner hilft ihnen aus ihrer übertriebenen Angst heraus?

• Wieso werden Kinder mit einer Maske terrorisiert und geschädigt? Weshalb werden Eltern, Lehrer, Politiker nicht wegen Kindeswohlgefährdung belangt?

• Weshalb werden nicht ausreichend erprobte mRNA-Impfstoffe zugelassen und der „Lübecker Impfstoff“ nach Stöcker nicht, der nach dem bewährten Antigen-Impfstoffprinzip hergestellt ist?

• Was absolut fahrlässig und unverständlich bleibt, ist, dass die mRNA-Impfstoffhersteller von jeder Haftung befreit sind – und zwar auf verdeckte Weise: Würden sie doch einmal für Impfschäden in Anspruch genommen, könnten sie sich von der EU-Kommission freistellen lassen (das ist an Absurdität nicht mehr zu überbieten).

• Weshalb wird Impfen aus der gründlichen ärztlichen Verantwortung herausgelöst und warum werden fürs Impfen peinliche Lockspeisen geboten?

• Weshalb werden in der medialen Öffentlichkeit die wachsenden Zahlen von Impfkomplikationen und Impftoten nicht diskutiert?

• Wieso wird das Impfversagen nicht ausreichend thematisiert, sondern mit dem beantwortet, was nicht ausreichend geholfen hat (Boostern)?

• Nachdem klar wurde, dass auch Geimpfte erkranken und infektiös sein können, war die 2G-Regel – Zutritt nur für Geimpfte und Genesene – vollkommen absurd, blieb aber gleichwohl in Kraft.

• Gesunde Getestete dürfen bei 2G nicht in ein Restaurant, aber nicht getestete Geimpfte schon, die die Infektion weitergeben können.

• Inzwischen gibt es statistische Hinweise, dass auch die Sterbezahlen mit der zunehmenden Impfquote wachsen, was öffentlich nicht diskutiert und untersucht wird.

• Es bleibt völlig unverständlich, weshalb tausende Intensivbetten in einer Pandemie abgebaut werden.

Alles in allem: Angst soll herrschen, Realitäten werden geleugnet oder verzerrt, ein demokratischer Diskurs wird nicht mehr zugelassen. Wie kann das in einem Land mit einer solchen beschämenden, totalitären und verbrecherischen Geschichte erneut geschehen?”

Auszug aus: Hans-Joachim Maaz: Angstgesellschaft. Berlin: Frank & Timme 2022, Seiten 43–48


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