von Bastian Barucker

Hörfassung produziert von Radio München

John Lennon besang in seinem weltberühmten Lied „Imagine“ die fast unvorstellbare Utopie einer Welt, in der es keinen Grund mehr zu töten gäbe und die Menschen in Frieden zusammen leben. Die enorme Resonanz und Verbreitung dieser Zeilen zeigt den Wunsch fast aller Menschen nach Frieden. Wie Lennon zu diesen Zeilen kam, ist ein Hinweis darauf, dass es dazu neben geopolitischen Analysen und deren Verbreitung durch eine nicht eingebettete und freie Presse vielleicht noch etwas braucht: Schattenarbeit – ein bewusstes Hinwenden zu den eigenen Tiefen der Persönlichkeit, dem inneren Tiefenstaat.

Dem unbewussten Schmerz begegnen

Mit dem Begriff Tiefenstaat verbinde ich Strukturen, die Edward Bernays bereits vor knapp 100 Jahren in seinem Grundlagenwerk „Propaganda“ beschrieb. Im Vorwort schreibt er: „Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land.“ Er verwendet diesbezüglich auch das Wort „Schattenkabinett“. Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung wird der Begriff „Schattenarbeit“ dafür verwendet, unbekannte, aber einflussreiche Anteile des eigenen Selbst zu entdecken und zu integrieren.

Lennon begab sich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts auf die Reise zu sich selbst. Sein Weg führte ihn zum Psychologen Dr. Arthur Janov, der Menschen mithilfe der von ihm entwickelten Primärtherapie dabei begleitete, sich ihrer primären Prägungen und frühkindlichen Traumatisierungen bewusst zu werden und abgespaltenen Schmerz wieder zu erleben, um sich davon zu befreien. Entgegen stark kognitiv geprägter Ansätze wie der Gesprächstherapie steht bei dieser Art der Therapie Gefühlsausdruck im Vordergrund. Janov selbst schreibt dazu: «Die Krankheit ist die Verleugnung des Fühlens, und das Heilmittel ist das Fühlen.»

Auch der Psychologe und Psychotherapeut Franz Ruppert beschäftigt sich intensiv mit dem Fühlen als einem möglichen Weg, eine Traumatisierung aufzuarbeiten. Er schreibt Folgendes über die Bedeutung des Fühlens in seinem Buch „Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft“: „Denn letztlich können nur über das Ausdrücken von Gefühlen die fragmentierten psychischen Strukturen wieder zu einer Einheit zusammenfinden.“

Lennon war es möglich, die immense Menge an Schmerz zu entdecken, die er verborgen in sich trug, und er erkannte dabei, welche Verhaltensweisen und Bewältigungsstrategien damit verbunden waren. Laut Lennon ist Unser Schmerz der Schmerz, durch den wir die ganze Zeit gehen. Du wirst in Schmerz hineingeboren, und wir befinden uns meist im Schmerz. Und ich glaube, je größer der Schmerz ist, umso mehr Götter brauchen wir.“

Die Schilderungen von John Lennon decken sich mit den Erfahrungen meiner Selbsterfahrung und meiner mittlerweile über 10 Jahre langen Begleitungsarbeit in der durch den Schweizer Willi Maurer entwickelten Gefühls- und Körperarbeit.

Auch in dieser Arbeit geht es darum, abgespaltenen Schmerz langsam und über viele Jahre aus dem Schatten in das Bewusstsein zu integrieren, um nicht weiter von ihm unbewusst beeinflusst zu werden. Hunderte Male habe ich Menschen ihnen vorher unbekannten Hass, tiefe Trauer, unendliche Ohnmacht, starke Hilflosigkeit, aber auch Freude, tiefe Geborgenheit, Liebe und Friedfertigkeit entdecken und ausleben sehen. Selber habe ich mich nach einem einjährigen Aufenthalt in der nordamerikanischen Wildnis, bei dem es darum ging, so ehrlich wie möglich miteinander umzugehen, ausführlich meiner Selbsterfahrung gewidmet und dabei Intensitäten von Schmerz, aber auch Zufriedenheit entdeckt, die mir nicht vorstellbar erschienen.

Verdrängte Prägungen werden zwanghaft reinszeniert

Fast immer zeigte sich in den begleiteten Prozessen, dass die im Alltag, in der Partnerschaft oder in der Familie angerührten Gefühle aus der eigenen frühen Kindheit stammten. Innere, überfordernde „Kriege“ und Übergriffigkeiten, die auch das Leben im Außen zum Krieg werden ließen, erwachten zum Leben und durften endlich Ausdruck finden. Schlussendlich zeigte sich meist, dass es einen friedlichen Umgang mit der aktuellen Situation gibt, wenn die Altlast „entsorgt“ beziehungsweise kompostiert, also gefühlt und integriert wurde.

Franz Renggli beschreibt diese Psychodynamik in seinem Buch Verlassenheit und Angst – Nähe und Geborgenheit in Bezug auf Partnerschaft wie folgt: „Die Erfahrung aller meiner Paarbegleitungen zeigt nun: Wenn nach der ersten Verliebtheit langsam der „Alltag“ in eine Beziehung einkehrt, neigen beide Partner immer mehr dazu, ihre Schattenseiten, ihre alten und frühen Verletzungen auch in der Beziehung zuzulassen. Je sicherer die Grenzen sind, desto vertrauensvoller dürfen diese frühen Schmerzen gespürt und erfahren werden. Wir „steigen dann wieder ab“ in unsere ursprüngliche Hölle der Verlassenheit, in die frühkindlichen Prägungen, wie ich sie hier beschrieben habe. Nur: die Hölle sind dann nicht länger die Eltern, sondern jetzt der Partner oder die Partnerin! Vielleicht könnte ich sie oder ihn umbringen vor Enttäuschung und Wut, weil er/sie mich so sehr verletzt hat. Und damit kann sie beginnen, die Heilung der alten Wunden in der Paarbeziehung! Aber nur dann, wenn wir bereit sind, unsere alten verletzten Gefühle wirklich zu spüren und zuzulassen. Und wenn wir zu diesem Schritt bereit sind, dann können wir auch gleichzeitig empfinden und wissen: Das sind unsere ureigensten alten Verletzungen, welche wir seit der Kindheit in uns tragen – ein Partner mit seinen Worten und seinem Verhalten ist nur der Auslöser unseres alten Schmerzes, ein harter Spiegel unserer alten Wunden! Wir alle haben unsere Partner entsprechend gewählt, damit wir in unseren Grundfesten immer wieder – neben allem Glück, das wir mit ihnen erleben und teilen dürfen – auch erschüttert werden.“

Diese wiederkehrenden Erschütterungen werden auch Reinszenierungszwang genannt und lassen Menschen immer wieder dieselben misslichen Lagen (mit)erschaffen, die ihnen Leid zufügen. Willi Maurer beschreibt diese Dynamik in einem sehr lesenswerten Artikel mit dem Titel „Die verschüttete Quelle des Friedens“ wie folgt: „Die Spirale der Gewalt zeigt, dass wir andern Menschen das antun, was uns selbst widerfahren ist. Doch ohne Selbsterforschung bleiben wir blind gegenüber der tief in uns verdrängt liegenden Wahrheit.“

Diese Reinszenierung ist gleichzeitig jedoch eine immer wiederkehrende Chance, sich der Ursache dieser Dynamik zuzuwenden. Das geschieht dann, wenn die Person sich als Erschaffer oder Erschafferin und nicht als reines Opfer der Umstände versteht und beginnt, die volle Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Vor einigen Jahren brachte ich den Prozessbegleiter Willi Maurer und den Friedensforscher Dr. Daniele Ganser zu einem Gespräch zusammen, weil ich der Ansicht war, dass beide Friedensarbeit aus verschiedenen Perspektiven leisten. Es war eine Wohltat, zu erleben, wie Ganser durch die sehr authentischen Schilderungen Maurers zu ahnen begann, dass es eine Verbindung zwischen weltweiten Kriegen und frühen Erfahrungen geben kann. Was hat der Soldat, Politiker oder Geostratege erlebt, dass er in der Lage ist, Krieg zu befördern, zu verursachen oder auch nur zu dulden?

Vielleicht sind die immer wiederkehrende Kriegsbereitschaft und Kriegslust elitärer Kreise neben der wahrscheinlich frühkindlich erzeugten Gier nach Macht, Einfluss und Geld ebenfalls ein gesellschaftlicher Reinszenierungszwang. Die inneren Zerwürfnisse und Kriege müssen quasi ins Außen getragen werden, um sich dem im Schatten der eigenen Persönlichkeit wartenden Schmerz nicht zuwenden zu müssen.

Projektion: Der Feind als Spiegelbild

Eine weitere Bewältigungsstrategie für innere, emotionale Zerwürfnisse ist die Projektion, also die Veräußerlichung des Eigenen auf andere. Ein hier vielleicht Sinn stiftendes Beispiel ist die immer wieder betonte weitestgehend unbelegte Unterstellung imperialistischer Bestrebungen Russlands im Zuge des völkerrechtswidrigen Krieges in der Ukraine. Meist kommt diese Behauptung von Vertretern oder Unterstützern der NATO, die – wie an ihrer großflächigen, gegen westliche Zusagen an Russland verstoßenden NATO-Osterweiterung leicht zu erkennen – offensichtlich selbst imperialistische Bestrebungen verfolgt.

Interessanterweise hat ausgerechnet Präsident Putin in anschaulichen Worten beschrieben, was unter anderem mit im Schatten liegenden Persönlichkeitsanteilen auch auf geopolitischer Ebene passieren kann. Sie werden anderen Menschen oder Staaten zugeschrieben, also ins Außen projiziert. Auf die Beschuldigung durch US-Präsidenten Joe Biden, ein Mörder zu sein, antwortete Putin: Aber wenn wir andere Menschen bewerten, oder wenn wir sogar andere Staaten, andere Völker bewerten, sehen wir immer in den Spiegel, wir sehen uns immer selbst, weil wir auf eine andere Personen übertragen, was wir selbst sind, was uns im Wesentlichen ausmacht. Wissen Sie, ich erinnere mich, als wir als Kinder im Hinterhof waren, als wir miteinander gestritten und gesagt haben: Wie Du andere nennst, so bist Du selbst. Und das ist kein Zufall, das ist nicht nur ein Kindersprichwort oder ein Witz. Der Sinn ist sehr psychologisch. Wir sehen immer unsere eigenen Qualitäten in einer anderen Person und denken, dass sie so ist wie wir, und daraus bewerten wir ihr Handeln und bewerten sie insgesamt.“

Der inner und äußere Tiefenstaat

Der bereits erwähnte Tiefenstaat, also eine quasi Schattenregierung, existiert auf der geopolitischen Weltbühne und bestimmt größtenteils die Geschicke, insbesondere wenn es um Krieg und Frieden geht. Der Kognitionsforscher Professor Rainer Mausfeld beschreibt die unsichtbar im Hintergrund wirkenden Strukturen in seinem Buch „Angst und Macht“ wie folgt: „Die tatsächliche Macht ist heute in neuartigen globalen Organisationsformen verortet, die vollkommen einer gesellschaftlichen Kontrolle entzogen sind, die für die Bevölkerung weitgehend unsichtbar sind…“

Gleiches gilt meiner Annahme nach auch für die persönlichen Machtverhältnisse, bei denen eigene Schattenanteile ebenfalls großen Einfluss auf die sichtbaren Verhaltensweisen nehmen. Dieser unbewusste Anteil kann auf der einen Seite Macht über die eigene Kriegsbereitschaft und Friedenstüchtigkeit ausüben, auf der anderen Seite wird er von Kriegstreibern mittels kognitiver Kriegsführung aktiv benutzt, um die Bevölkerung zu manipulieren. Der Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel schreibt dazu: „Die Tiefenpsychologie dient als Fundament der wohl wichtigsten Manipulationswaffe: die gezielte Beeinflussung des Unbewussten der menschlichen Psyche. Wie bei einem Eisberg liegt ein großer Teil unserer Gedanken und Gefühle „unter der Wasseroberfläche“, und hier können wir so beeinflusst werden, dass wir die Steuerung selbst oft nicht bemerken.“

Der Tiefe Staat kann also ungesehen politisch schalten und walten und gleichzeitig die unbewussten Anteile der menschlichen Psyche zu seinen Gunsten ausnutzen.

Eine traumatisierte Gesellschaft

Wie steht es nun um die Psyche beziehungsweise den emotionalen Zustand der Gesellschaft? Wie kommt Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz auf die Idee, Deutschland als „normopathische Angstgesellschaft“ zu bezeichnen? Meist werden Begriffe wie Trauma oder frühkindliche Prägung nicht öffentlich diskutiert und schon gar nicht als Massenphänomen besprochen. Desweiteren lässt sich Trauma schwer definieren. Ich bezeichne damit prägende Erfahrungen, die so schmerzhaft waren, dass sie eine Überforderung für die meist junge Psyche darstellten und daher abgespalten werden mussten. Dazu zählen Verlassenheit, Gewalt, Liebesentzug, Ohnmachtserfahrungen, jegliche Form von Missbrauch, der Verlust der Zugehörigkeit und vieles mehr. Sie regieren jedoch weiterhin als eine Art Schattenregierung, weil aus diesen Erfahrungen Lebenseinstellungen und Verhaltensweisen entstanden sind, die weiterhin Leid erzeugen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass fast alle Menschen so eine Schattenregierung mit sich tragen.

Schaut man sich die Geschichte dieses Landes an, findet man die Spuren von Krieg und Trauma überall. Traumata werden über Generationen hinweg weitergegeben und können ohne die notwendige Selbsterfahrung weiterhin im individuellen Schatten wirksam und in der Tiefe regieren. Sogar der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages beschäftigt sich mit genau dieser Thematik und schreibt dazu: „Einschlägige psychologische Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass sich die Übertragung unbewusster traumatisierender Botschaften von Opfern – zumindest ohne therapeutische Behandlung – in der Generationenfolge nicht abschwächt.“

In einem Gespräch mit der Professorin für Neuroepigenetik an der Universität Zürich und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Isabell Mansuy erfuhr ich, dass sie davon ausgeht, dass in Deutschland oder der Schweiz 20-40% der Bevölkerung Trauma erlebt haben.

Beispiele für solche massenhaften Traumatisierungen finden sich in der deutschen Geschichte viele: Mehrere schwer traumatisierende Weltkriege, die bis in die Gegenwart reichenden NS-Erziehungsmethoden aus dem Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“, Verschickungsheime, in denen ca. 15 Millionen Kinder lange Zeit von ihren Eltern getrennt wurden und dort teilweise Folter erlebten, Wochenkrippen in der DDR und viele andere sogenannte Erziehungsmethoden, die bis heute ihre Wirkung entfalten.

Solche traumatischen Erlebnisse bewirken tiefgreifende Veränderungen der Persönlichkeit und haben direkten Einfluss auf den Körper, die Psyche und das Verhalten der Betroffenen. Ein für die Kriegsbereitschaft relevanter Aspekt ist die Erzeugung von Gehorsam durch Erziehung.

In seinem Buch „Die Kindheit ist politisch“ beschreibt der Autor Sven Fuchs diesen Zusammenhang wie folgt: „Das von Geburt an zum Gehorsam und zur Unterwerfung gezwungene Kind fügt sich schließlich den Willen Anderer und gibt seine Individualität und auch eigene Gefühlswelt auf. Ein solch geprägter Mensch ist ein perfekter Befehlsempfänger, Untertan, Gläubiger oder weitergedacht Soldat.“

John Lennon wiederum formuliert es in seinem Lied „Working class hero“ so:

„Sobald ihr geboren seid, sorgen sie dafür, dass ihr euch klein fühltIndem sie euch keine Zeit geben, anstatt alle Zeit der Welt
Bis der Schmerz so groß ist, dass ihr überhaupt nichts mehr fühlt.“

Friedensarbeit: Traumata anerkennen integrieren

In der oben erwähnten Schattenarbeit und der bedürfnisorientierten, traumasensiblen Begleitung von Kindern sehe ich ein bisher immens unterschätztes aber sehr nachhaltiges Potenzial für mehr Friedensfähigkeit beziehungsweise Wehrhaftigkeit gegen aufoktroyierte Kriegsbereitschaft. Nämlich die Erschaffung einer Gesellschaft, die Friedfertigkeit von der Zeugung an denkt und lebt. Der Psychotherapeut und Pionier der Pränatalpsychologie in Deutschland Ludwig Janus, mit dem ich ein sehr spannendes Gespräch geführt habe, beschreibt es in seinem Aufsatz „Das Unbewußte in der Politik – Politik des Unbewußten“ wie folgt: „Wir wissen heute, dass die Kraft zu einem selbstbestimmten und verantwortlichen Leben aus primären gutartigen Beziehungs- und Bestätigungserfahrungen resultiert.“

John Lennon formulierte seine intensive Begegnung mit dem Inneren so: „Seine [Arthur Janovs] Sache ist es, den Schmerz zu fühlen, der sich seit der Kindheit in einem angestaut hat. Ich musste das tun, um wirklich alle religiösen Mythen zu beseitigen. In der Therapie spürt man wirklich jeden schmerzhaften Moment seines Lebens – es ist unerträglich, man wird gezwungen zu erkennen, dass der Schmerz, der einen nachts mit klopfendem Herzen aufwachen lässt, wirklich von einem selbst kommt und nicht das Ergebnis von jemandem da oben im Himmel ist. Er ist das Ergebnis der eigenen Eltern und der eigenen Umgebung.“

Was könnte geschehen, wenn Kinder von Anfang an weniger Schmerz verarbeiten oder abspalten müssten, weniger familiäre oder erzieherische verbale, emotionale oder körperliche Gewalt miterleben und dadurch weniger Krieg in sich tragen? Was wäre möglich, wenn mehr Erwachsene sich den inneren Kriegen und dem im Schatten verborgenen Schmerz zuwenden und diese mittels Selbsterfahrung befrieden, daher nicht zwanghaft reinszenieren müssen? Auch Konsumwahn und Machtbessessenheit können in frühkindlichen Mangel und Ohnmachsterfahrungen ihren Ursprung haben. Nur ein Beispiel für eine Veränderung, die innerhalb kürzester Zeit umsetzbar ist: Was wäre, wenn nicht weiterhin ein Drittel aller Frauen in Deutschland unter der Geburt irgendeine Form der Gewalt erleben?

Inwiefern würde die durch Politik und Medien angewandte systematische Erzeugung von Angst ihre Wirkkraft verlieren, wenn die Mehrheit der Menschen ihre tieferliegenden Ängste integriert hätten. Neben der Angst vor dem Klimawandel und der kürzlich erst beendeten Angstkampagne wegen der Atemwegserkrankung Covid-19 ist die mit der Realität im Widerspruch stehende Angstpropaganda, wonach der russische Präsident Putin die NATO angreifen würde, ein prominentes Beispiel.

Bei einem aktuellen Vortrag des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr Harald Kujat a.D. äußert sich dieser wie folgt: „Dass die russische Führung einen Krieg gegen das westliche Bündnis zu führen beabsichtigt, bestreiten jedenfalls die sieben amerikanischen Nachrichtendienste in ihren Bedrohungsanalysen der letzten Jahre und auch in dem von 2024.“

Alles in allem war es mir ein Anliegen, zu zeigen, dass jeder Mensch einen inneren Tiefenstaat beheimatet, der auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene Wirkung entfalten kann. Diesen Aspekt näher zu beleuchten, bietet das Potenzial für mehr persönliche Friedfertigkeit und stärkere Abwehrkräfte gegen die Kriegsgelüste des geopolitischen Tiefenstaates.

Immer wieder bewegend sind die Augenblicke in den Selbsterfahrungsgruppen der Gefühls- und Körperarbeit, in denen nach dem vollumfänglichen Ausdruck von Schmerz und Leid das ursprüngliche Bedürfnis der begleiteten Person beFRIEDigt wird, indem sie das bekommt, was sie ursprünglich gebraucht hat. In ihr und im gesamten Raum entsteht dann ein unbeschreiblicher und tiefgehender Frieden. Eine berührende Ruhe, eine Stille der Zufriedenheit. Der dabei zu erlebende innere Frieden, dem ich seit über 10 Jahren regelmäßig beiwohnen darf und den ich viele Jahre selber in mir entdecken durfte, wäre eine gute Zutat für mehr Friedfertigkeit.

Vielleicht nennst du mich einen Träumer,
aber – ich bin nicht der Einzige.Bastian Barucker, Jahrgang 83, ist Wildnispädagoge, Überlebenstrainer und Prozessbegleiter. Seit 2005 begleitet er Menschen bei Wachstumsprozessen in der Natur. Seit 2011 macht er mithilfe der Gefühls- und Körperarbeit tiefgreifende Selbsterfahrungen und seit 2014 begleitet er Gruppen, Paare und Einzelpersonen. Er lebt und arbeitet im wunderschönen Lassaner Winkel, nahe der Insel Usedom.
Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst
und die Welt eins sein wird.“
John Lennon, Imagine

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