Von Bastian Barucker

Bei genauerer Betrachtung der mutmaßlich wirksamen emotionalen Hintergründe erscheint das konforme und unkritische Verhalten der meisten der für die Pandemiepolitik verantwortlichen Akteure – ebenso wie nun ihr flächendeckendes Leugnen der gemachten Fehler – nachvollziehbar. Eine Spurensuche nach den psychologischen Gründen für die weiterhin verbissen betriebene Verhinderung einer fundierten Corona-Aufarbeitung.

Lassen Sie uns ein Gedankenexperiment machen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten sich in den letzten vier Jahren als Arzt, Journalist, Politiker oder prominente Persönlichkeit für die Corona-Impfkampagne oder die Infektionsschutzmaßnahmen ausgesprochen. Stellen Sie sich weiter vor, Sie hätten im besten Wissen und Gewissen sogar Ungeimpfte ausgegrenzt und sie insgeheim oder öffentlich für die Pandemie und für überfüllte Intensivstationen verantwortlich gemacht (obwohl es die proklamierte „Pandemie der Ungeimpften“ laut Protokollen des Robert-Koch-Instituts nie gegeben hat).

Sie dachten in unserem Gedankenspiel wirklich, dass die damalige Kanzlerin Angela Merkel, die damalige Ethikratvorsitzende Alena Buyx und der Impfstoff-Investor Bill Gates Recht damit hatten, als sie der Welt eröffneten, dass jeder Erdenbürger geimpft sein müsse, damit das Leben wieder sicher wird. Das schien Sinn zu ergeben, weil Sie damals wirklich glaubten, dass die ganze Welt keine Immunität gegenüber Sars-Cov2 besaß und alle Menschen gleichermaßen gefährdet wären (obwohl auch das von Anfang an aufgrund bestehender Grund- und Kreuzimmunität als fachlich falsch zu erkennen war).

Stellen Sie sich vor, dass Sie damals wirklich der Meinung waren, etwas Gutes zu tun. Sie waren fest von ihrer Sicht der Dinge überzeugt. Es fühlte sich richtig und bedeutsam an, zu helfen und gemeinsam solidarisch für etwas Gutes, Altruistisches einzustehen. Es galt schließlich, sich insbesondere für vulnerable Menschen einzusetzen. Außerdem waren Sie mit diesen Ansichten ein Teil der Mehrheit, Sie folgten (vermeintlich) der Stimme der Wissenschaft und fühlten sich zudem moralisch im Recht. Von soliden Zweifeln an der Richtigkeit der vorgeschlagenen Pandemiepolitik fanden Sie aufgrund ausgedehnter Zensurvorgänge weder bei Google noch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk etwas, und außerdem agierten offensichtlich weltweit fast alle Staaten im Gleichschritt.

Nehmen wir nun noch an, dass Ihr Leben in Zeiten vor Corona bewusst oder unbewusst Anzeichen von Leere oder Bedeutungslosigkeit aufwies beziehungsweise dass Sie bereits seit einiger Zeit gewisse Sinnfragen, Ängste oder Konflikte erfolgreich unterdrückt hatten – so dass es nun eine Art Erleichterung war, mit dem eigenen Handeln einen existenziell wichtigen, heldenhaften Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können. Wann kann man schon einmal so einfach sich und vor allem andere vor Krankheit oder sogar Tod schützen? Diese Zeit hätte für Sie eine Rückkehr der Bedeutsamkeit und eine Ablenkung von belastender Belanglosigkeit bedeutet. Außerdem wäre es überaus verlockend gewesen, alle Ihre verborgenen Ängste auf ein Virus projizieren zu können und gleichzeitig Empfehlungen von Experten für vermeintlich wirksame Strategien zu erhalten, wie der Bedrohung zu entgehen sei. Wären Ihnen diese Empfehlungen oder Anweisungen nicht wie eine Art Erlösung erschienen, wie ein Schritt in die lange ersehnte Selbstwirksamkeit und Selbstermächtigung?

In unserem empathischen Gedankenspiel hätten Sie, trotz Ihres Engagements, die Zulassungsstudien der mRNA-Produkte nie gelesen, sondern wären mit dem Mainstream mitgeschwommen im Vertrauen darauf, dass so viele Experten, Behörden und Regierungen einfach nicht irren konnten, als sie alle von einer „wirksamen und sicheren Impfung“ sprachen.

Auf diese Weise wären Sie, ohne es zu wissen, Teil einer Anwendung der psychologischen Erkenntnisse des Asch-Koformitätsexperiments gewesen. Dieses hatte gezeigt, dass Menschen die einhellige Meinung einer Gruppe sogar dann übernehmen, wenn diese objektiv und offensichtlich falsch ist; Individuen überhören die Stimme der eigenen Vernunft und/oder Intuition weil sie annehmen, dass die Mehrheit nicht irren könne, und weil die Zugehörigkeit zum Kollektiv ein existenzielles Grundbedürfnis des Menschen ist.
Das alles geschah also höchstwahrscheinlich, ohne dass Sie sich solcher Mechanismen bewusst gewesen wären. Denn auf der ganzen Welt waren während des globalen Corona-Managements Verhaltensökonomen in sogenannten Nudge-Units (Einsatzgruppen zum unterschwelligen “Schubsen“ der Massen in Richtung bestimmter Verhalten) organisiert, um Regierungen darin zu beraten, das Verhalten der Menschen zu steuern. Die Herdenmentalität, auf der das Nudging aufbaut, ist in Anbetracht unserer auf Konformität ausgerichteten Gesellschaft völlig verständlich und sogar erwartbar. Man könnte sogar behaupten, dass Konformitätserzeugung ein elementarer Teil des „verborgenen Lehrplans von Schule“ sowie die Ökonomisierung der Universitäten ist.

Künstlich konstruierter Konsens

Man erinnere sich daran, dass Menschen, die sich zum Beispiel die Zulassungsstudien durchlasen, schon früh wussten, dass eine Wirkung der mRNA-Therapie hinsichtlich Übertragbarkeit nie untersucht worden war. Sie wussten auch, dass die Hauptuntersuchungskriterien der Studie nicht schwere Verläufe oder Tod waren – und dass daher nie klar war, ob diese „Impfung“ wirklich insgesamt Leben retten, also die Gesamtsterblichkeit verbessern würde. Noch nicht einmal die europäische Zulassungsbehörde EMA wusste, ob der „Impfstoff“ schwere Verläufe verhindert.

Doch machen wir weiter mit unserem Gedankenexperiment: Sie hätten außerdem durch die Medien mitbekommen, dass wenn diese oder andere Kritikpunkte öffentlich geäußert wurden, die Botschafter der Kritik diffamiert und als außerhalb der Gruppe stehend dargestellt wurden. Maßnahmenkritiker wurden ausgegrenzt und verloren zu jeweils unterschiedlichen Graden die für den Menschen evolutionsbedingt überlebenswichtige Zugehörigkeit und/oder ihren Job Diese kritischen Stimmen hatten, so die Mehrheitsmeinung, den wissenschaftlichen Konsens (den es genau genommen nie gab) verlassen.

Was Sie jedoch nicht gewusst hätten, war, dass z.B. die US-Regierung weltweit anerkannte Fachleute auf X (damals noch Twitter) zensieren ließ oder Youtube im großen Stil solche Videos löschte, die andere Ansichten als die der Weltgesundheitsorganisation vertraten. Diese Zensur diente dazu, eine Art Scheinkonsens zu erschaffen. Mit Blick auf das Asch-Experiment war dies ein notwendiger Schritt, um eine scheinbar erdrückende Mehrheit zu erschaffen und die Menschen dazu zu bringen, sich von ihrer eigenen Wahrnehmung abzuwenden.

Sich sachlich und realistisch zu äußern, bedeutete also während der Corona-Jahre, nicht nur nicht mehr dazuzugehören, sondern auch mit einer Gruppe assoziiert zu werden, die öffentlich abgewertet und beleidigt wurde. Top-Wissenschaftler aus dem Feld der Epidemiologie bekamen sogar Morddrohungen. Der angesehene Stanford-Epidemiologe John Ioannidis berichtete erst kürzlich, dass die Einschüchterungsversuche tatsächlich viele seiner Kollegen zum Verstummen brachten. Widerspruch war also höchst gefährlich und bedeutete, sich teils heftiger Kritik auszusetzen und zumindest einen Teil der eigenen Zugehörigkeit zu verlieren. Wie viele Menschen besaßen genügend Rückgrat, Halt und emotionale Resilienz, um sich solch einer Gefahr aussetzen zu wollen?

https://twitter.com/BBarucker/status/1831417855004278806

Wer wollte schon zu den Schmuddelkindern, den Schwurblern, den Demokratiefeinden, den Wissenschaftsleugnern gehören, wenn doch „die Wissenschaft“ (bzw. der minderwertigste Grad von Evidenz in Form von Expertenmeinungen) die Maßgabe für jegliches Handeln war? Ja, es bedeutete in den Zeiten von Corona fast so etwas wie Gotteslästerung, den Pandemiepredigern und Moralmodellierern nicht zu glauben.

Stellen Sie sich nun bitte weiter vor, dass Sie dafür geworben hätten, dass sich Kinder oder Schwangere impfen lassen, obwohl Sie vielleicht nie eigenständig recherchiert haben, um nachzuvollziehen, warum diese Technik bis dahin nicht für die massenhafte Anwendung am Menschen zugelassen worden war. (Sie hätten mit dieser Recherche etwa herausgefunden, wie unerforscht die mRNA-Technik ist.) Stellen Sie sich vor, sie hätten sich für Schulschließungen, für den Ausschluss Ungeimpfter, für Maskenpflichten und Lockdowns eingesetzt, ohne jemals die Primärquellen zu lesen, welche von Anfang an Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen aufkommen ließen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten für die massenhafte Impfung von Menschen geworben, die dann allerdings größtenteils nicht ordentlich über diesen irreversiblen Schritt aufgeklärt wurden und die man in vielen Fällen durch wirkungslose 2G-Maßnahmen zur Spritze nötigen oder aber mit Bratwürsten und Burgern zur Manipulation ihrer eigenen Gene locken musste.

Stellen Sie sich nun vor, wie Sie – nach all der aufregenden Zeit, in der es darum ging, bereitwillig und schnell dem Konsens der Wissenschaft zu folgen – auf die heute immer neuen Veröffentlichungen reagieren würden, die etwa zeigen, dass die „Impfung“ weder sicher noch wirksam ist und dass diese neue Technik offenbar Prozesse im Körper verursacht, die weitestgehend unerforscht sind. Vielleicht kämen Ihnen im Nachhinein doch Zweifel, wie es aufgrund der damaligen immensen Uninformiertheit eigentlich möglich gewesen sein sollte, wirksam in diese Behandlung einzuwilligen?

Und wie wäre es für Sie als Unterstützer der Impfkampagne, der den Behörden vertraute, herauszufinden, dass das zuständige Paul-Ehrlich-Institut nicht einmal versucht hat, die Sicherheit der injizierten Stoffe sorgfältig zu prüfen und zu überwachen?

Stellen Sie sich also bitte vor, wie es sich heute wohl anfühlen mag, in Betracht ziehen zu müssen, dass Sie Leute vorschnell mit Falschinformationen versorgt oder selbst politische Fehlentscheidungen getroffen oder Menschen anderweitig zum Impfen, Masketragen oder Testen „gebracht“ haben, ohne umfassend geprüft zu haben, ob all das medizinisch sinnvoll ist.

Viereinhalb Jahre nach all diesem Engagement in einer hochemotionalen Zeit ist ja tatsächlich gesichert belegt, dass weder Masketragen noch Abstandhalten noch massenhaftes Testen oder Lockdowns noch Schul- und Kitaschließungen irgendeinen signifikanten gesundheitlichen Mehrwert für die Bevölkerung hatten. Belegt ist obendrein, dass diese Maßnahmen vor allem sozial Schwache, Kinder und Jugendliche extrem belastet haben.

Es wäre in unserem Gedankenspiel also so, dass Sie in dem Bestreben, vulnerable Menschen zu schützen, genau das Gegenteil bewirkt hätten. Und nun beginnt Ihnen allmählich zu dämmern , dass Sie für diesen Schaden auf die ein oder andere Weise Mitverantwortung tragen.

Der Widerstand zur Einsicht

Ich gehe davon aus, dass – je nach Grad der Mitverantwortung an der Corona-Impfkampagne und an den anderen Elementen der desaströsen Pandemiepolitik – bei den Unterstützern der Maßnahmen eine enorme Angst, Schuld und Scham damit verbunden ist, die Faktenlage zur Sicherheit und Wirksamkeit der „Impfung“ und zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen endlich vollständig (an) zu erkennen. Ich nehme sogar an, dass einige Menschen Panik bekommen bei der Vorstellung, sie müssten die Verantwortung für ihr konformes Handeln und die damit verbundenen Schäden anderer übernehmen. Hiermit können ja durchaus straf- oder zivilrechtliche Konsequenzen verbunden sein, die es zu tragen gälte. Unter anderem der Arbeitsplatz sowie eine hart erarbeitete, die eigene Identität stiftende Karriere stünden womöglich auf dem Spiel.

Wenn wir uns auf die Suche nach den psychologischen Beweggründen der starrsinnigen Maßnahmenbefürworter machen, so ist möglicherweise außerdem ein aus der Verhaltens- und Wirtschaftspsychologie bekanntes Phänomen namens „eskalierendes Commitment“ zu betrachten. Laut Wikipedia wird damit ein „auf kognitiver Verzerrung basierendes Verhalten bezeichnet, das durch die Tendenz gekennzeichnet ist, sich gegenüber einer früher getroffenen Entscheidung verpflichtet zu fühlen und diese über die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen zu stützen, obwohl sich diese Entscheidung bisher als ineffektiv oder falsch erwiesen hat“.

Die Protagonisten der Pandemiepolitik müssen überdies auch damit rechnen, sich die gesellschaftliche Ächtung zuzuziehen, sobald die Mehrheit der Menschen einmal die fehlende Evidenz der Impfkampagne und der Eindämmungsmaßnahmen mitgeteilt bekommt. Die Angst davor, ausgestoßen zu werden und nicht mehr dazuzugehören, ist, wie bereits gesagt, evolutionär gesehen lebensbedrohlich. Sie knüpft an die Urangst unserer Vorfahren an, ohne Gemeinschaft in der Natur nicht überleben zu können. Außerdem kann diese Angst an eine frühkindliche Erfahrung existenzieller Verlassenheit erinnern.

Diese Ängste und ein wachsendes Bewusstsein für die Tragweite des Geschehens sind sicherlich so furchterregend, dass ein Eingeständnis für die Mitverantwortung an dem durch die Pandemiepolitik entstandenen Leid als existenziell bedrohlich empfunden werden muss.

Falls diese Überlegungen zutreffen, so ist es allerdings wohl unwahrscheinlich, dass die Hauptverantwortlichen der Pandemiepolitik ihr (Fehl-)Verhalten aus eigenem Antrieb reflektieren und (an)erkennen. Aufgrund der beschriebenen emotionalen Aspekte scheint es wesentlich erwartbarer, dass die Verantwortlichen angesichts der Tragweite und der aufkommenden Ängste so lange wie möglich am Narrativ der sicheren und wirksamen Impfkampagne sowie der Wissenschaftlichkeit der Coronamaßnahmen festhalten. Aktuell zum Beispiel befürchtet die SPD in Sachsen aufgrund der Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses ein „Tribunal“ und offenbart damit ihre Angst vor einer Aufarbeitung der mitverantworteten Pandemiepolitik. Das scheint verständlich, wenn man bedenkt, dass es in diesem Bundesland zu Corona-Zeiten Pläne gab, Quarantäne-Verweigerer notfalls in psychiatrischen Krankenhäusern unterzubringen und von der Polizei überwachen zu lassen.

Manche Protagonisten des Geschehens haben sich offenbar sogar derart stark mit ihrer Rolle identifiziert, dass sie nun emotional nicht mehr in der Lage sind, sich davon zu lösen. Einer der Hauptverantwortlichen für die US-amerikanische Pandemiepolitik, Dr. Anthony Fauci, hat diese Überidentifikation unfreiwillig auf den Punkt gebracht, als er sich zu der Behauptung verstieg: „Angriffe auf mich sind, offen gesagt, Angriffe auf die Wissenschaft.“ Das bedeutet, dass der Mann die fachliche Kritik an seinen Äußerungen oder Einstellungen als Angriffe auf seine Person deutet – was allerdings den Kern von Wissenschaft, nämlich Debatte und Zweifel, verunmöglicht.

Mit diesen Zeilen versuche ich zu erläutern, warum es weiterhin wichtig ist, sachlich und sorgfältig aufzuklären sowie Kritik zu üben. Dabei sollte man sich allerdings keine Illusionen machen: Wahrscheinlich können manche Menschen mit dieser Aufklärung und Kritik wohl nie erreicht werden, weil ihre Persönlichkeitsstruktur ihnen dafür nicht die notwendigen Handlungsmöglichkeiten bietet. Es bedarf einer Menge Selbstwert, um eigene Fehler dieser Größenordnung einzugestehen. Selbstwert wiederum ist bei vielen Personen – und wahrscheinlich gilt das paradoxerweise sogar verstärkt für Personen in Machtpositionen – eher Mangelware, damit verbundene narzisstische Tendenzen sind hingegen stark verbreitet. Für einige hauptverantwortliche Akteure der Pandemiepolitik muss daher sicherlich auch der Einfluss destruktiv narzisstischer Persönlichkeitsanteile als Grund für die fehlende Bereitschaft einer Aufarbeitung in Betracht gezogen werden.

M. Scott Peck erklärt das in seinem Buch „Die Lügner: Eine Psychologie des Bösen – und die Hoffnung auf Heilung“ folgendermaßen: „Das Gewissen des bösartigen Narzissten […] wird durch ständige Selbsttäuschungen in einen Ruhezustand gezwungen. Da die Identität des bösartigen Narzissten in einem grandiosen Selbstbild moralischer Güte verankert ist, greift er bei moralischen Fehlern auf Rationalisierungen, Konfabulationen und andere Abwehrmechanismen zurück, um das Gefühl moralischer Rechtschaffenheit aufrechtzuerhalten und so sein Gewissen zu umgehen und Schuldgefühlen zu entgehen. Da der bösartige Narzisst sein Gewissen mit ständigen Selbsttäuschungen zum Schweigen bringt, kann er wiederholt lügen und sich auf eine Weise verhalten, die dem Leben zuwiderläuft – und dennoch glauben, dass er auf der Seite des Guten steht.“ (Quelle dieses von mir übersetzten Zitats ist ein Youtube-Video, das auf der englischen Originalausgabe von Scott Pecks Buch beruht: „The Psychology of Malignant Narcissists – People of the Lie“)

Das automatisierte Leugnen der eigenen Verantwortlichkeit bedeutet allerdings nicht, dass Verantwortliche nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Pecks Text sollte als ein Versuch verstanden werden, die psychoemotionalen Dynamiken von Narzissten verstehen zu wollen, um eine gesellschaftliche Debatte über diese tieferliegende Ebene einzuladen. Eine Aufarbeitung der Pandemiepolitik muss daher eine Aufarbeitung der psychoemotionalen Vorgänge beinhalten und den allgemeinen seelischen Zustand unserer Gesellschaft, in der all die bekannten Ungeheuerlichkeiten möglich waren, mitbetrachten. Denn auch in Zukunft wird man mittels Verhaltensökonomie politisch gewünschtes Verhalten in der Bevölkerung erzielen wollen, um frei nach dem Namen einer Initiative der Bundesregierung, “wirksam regieren“ zu können.

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